Rixdorfer Schmiede

Wohl jede Person, die je durch Rixdorf gelaufen ist, kennt sie: Die Rixdorfer Schmiede. Als Zentrum das Richardplatzes fällt sie nicht nur durch ihren bäuerlichen Charme auf, sondern auch durch die lauten Geräusche, die teilweise von dort zu hören sind. Denn die Schmiede, die 1624 zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde, ist bis heute in Betrieb. Täglich wird dort geschliffen und geschmiedet, ausgebildet und beraten.

Familie Böck betreibt die Rixdorfer Schmiede in zwei Generationen nunmehr seit 17 Jahren an Ort und Stelle – zuerst als Werkgemeinschaft, seit 2013 allein. Martin Böck als Leiter der Werkstatt ist gelernter Schneidewerkzeugmechaniker, eine Ausbildung, die schon oft umgenannt wurde und heute Präzisionswerkzeugsmechaniker heißt. Warum? Früher fasste man seine Arbeit unter dem Begriff des Messerschmieds zusammen, was zwar jede:r kennt, jedoch irreführend ist, da der Großteil der bearbeiteten Werkezeuge heutzutage Scheren sind.

Was macht also ein Präzisionswerkzeugsmechaniker? Neben einzelnen Schmiedearbeiten, ist das täglich Brot das Schleifen von Scheren und Messern: Ein gutes Messer kann Jahrzehnte genutzt werden und durch Generationen weitergegeben werden, wenn es denn gut geschliffen wird. Häufig sind es Unternehmen, wie Hotels, Kochschulen oder Friseure, die einen Neuschliff in Auftrag geben. Aber auch Privatpersonen können ihre Messer hier schleifen lassen – bis zu 160 Schleifaufträge im Monat nimmt die Schmiede im Durchschnitt an. „Alles, was man herbringt, was stumpf ist, machen wir scharf.“

Daher haben wir unsere Messer, mit denen wir jeden Mittwoch (zusammen) kochen auch mal zum Schärfen gebracht – sie hatten es bitter nötig. Diese wurden vor Ort in Empfang genommen und werden innerhalb von einer Woche bearbeitet, so dass sie danach sogar schärfer sind als im Originalzustand. Besonders an diesen zwei Maschinen wird gearbeitet, der Grobschliff erfolgt hier.

An einer weiteren Maschine folgt der Feinschliff mit verschiedenen Schleifbändern, die auf Kontaktscheiben aufgespannt werden. Im letzten Schritt werden die Messer per Hand gesäubert und poliert, so dass man sie direkt wieder zum Einsatz kommen lassen kann. Jetzt macht das Kochen wieder richtig Spaß!

Wer mehr zum Messerschleifen, aber auch zu Schmiedekursen wissen will, kann sich gern hier weiterinformieren: https://www.feine-klingen.de/

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