Damals und heute – Teil 2: Der Comeniusgarten

Der Comeniusgarten ist ein Ort der Ruhe. Ein grüner Garten, mit vielen Bäumen, Wiesen und Beeten. Nichts erinnert an die Vergangenheit des Ortes, wo fast 70 Jahre lang eine der berüchtigsten Mietskasernen von ganz Berlin stand: Die Richardsburg.

Heute bestimmt Grün das langezogene Grundstück in der Richardstraße: Bäume, Wiesen voller hohem Gras, Hecken, Beete, ein Pavillion, ein Teich, ein Rosengarten,… Es gibt viel zu entdecken. Der Comeniusgarten ist auf Initiative eines Mann entstanden, der aus der Brachfläche, die nach Abriss der Richardsburg nur als Parkplatz genutzt wurde, etwas mehr machen wollte. Henning Vierck pflanzte hier in den 90er-Jahren eigenständig die ersten Veilchen, die dann von der örtlichen Jugend erst zerstört und dann aber gemeinsam eingesammelt und gepflanzt wurden. Später hat die Stadt Berlin den Garten dann offiziell eingerichtet und er besteht seitdem im Zwischenraum zwischen öffentlichen Raum und privatem Garten. Abends und nachts ist er geschlossen, tagsüber bekommt man in der Regel durch die Klingel Zutritt.

Der Garten ist mehr als ein Park, er ist Ort der Ruhe und Einkehr, der Selbstbesinnung und der Philosophie. Nicht umsonst ist er nach dem Philosoph, Pädagogen und evangelischen Theologen Johann Amos Comenius benannt. Für diesen war die Seele ein Garten, angelegt von Gott und so wird auch der Comeniusgarten geführt. Die Natur hat hier ihren Spielraum, es gibt Regeln, die jedoch alle biegsam sind. Die wichtigste Regel lautet: Keine Gewalt. Eine implizierte Regel ist jedoch der Respekt, den der Ort einfordert. Respekt den Pflanzen gegenüber, aber auch den Menschen, die den Garten pflegen und behüten. Hier ist man Gast und herzlich eingeladen.

Im Mai 2016 veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung einen Artikel über den Comeniusgarten, der sowohl die Entstehungsgeschichte als auch den Geist des Gartens so wunderbar beschreibt, dass wir uns gar nicht heranwagen wollen, dem gleich zu tun. Leider ist der ganze Artikel nur mit SZPlus zu lesen, doch es lohnt sich, reinzuschauen. hier

Mehr Informationen, auch über Veranstaltungen im Garten, findet ihr hier. Ansonsten wollen wir noch eine Einladung auszusprechen. Schaut doch selbst mal im Comeniusgarten vorbei.

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